Alle sitzen im gleichen Boot!

Vor wenigen Wochen begann der Konf-Unterricht. Ich lernte ich meine neue Klasse kennen. Elf tolle junge Menschen. Sie heissen: Ramon, Nils, Michelle, Marco, Lina, Michael, Till, Robin, Lucas, Sophie und Eugen.
Wie immer fragte ich sie zu Beginn, welche Themen sie interessieren. Nach einer Sammelrunde entschieden sie einstimmig: wir beginnen mit dem Thema: «Alle sitzen im gleichen Boot!»

Eine der biblischen Geschichte, in die wir uns dazu vertieften, findet sich im Markus-Evangelium: Jesus war mit seinen Jüngern unterwegs. Als Fischer konnten sie mit Booten gut umgehen. Auf einer ihrer Reisen kamen sie nach Kapernaum. Dort kamen so viele Leute in einem Haus bei Jesus zusammen, dass ein Gelähmter mit seiner Bahre keine Chance mehr hatte, dort hinein zu kommen. Seine vier Träger deckten kurzerhand das Dach ab und liessen die Bahre mit dem Gelähmten mitten in den Raum nieder, direkt vor die Füsse von Jesus. Der durch seine Krankheit ausgegrenzte wurde wieder zurück in die Gemeinschaft gebracht… Ausführlich siehe Markus 2,1-12

Die Jugendlichen nahmen diese Geschichte vom gemeinsamen Dachabdecken als Beispiel und trugen vieles zusammen: Was es braucht, wenn wir miteinander auf dem Lebensweg unterwegs sind. Damit sind wir mitten im Thema:
«Alle sitzen im gleichen Boot!» Folgendes ist für die KonfirmandInnen wichtig:

  • Alle müssen zusammenhalten.* [* = wurde mehrfach genannt]
  • und einander helfen.*
  • Alle sind gleich. Egal ob klein oder gross, gesund oder krank, wir sind alle Menschen.
  • Dass alle gleich behandelt werden egal, von wo man kommt, wie man aussieht oder welche Sexualität man hat.*
  • Dass alle Menschen respektiert werden.*
  • Wir handeln zusammen. Alle packen mit an.
  • Alle haben dieselben Rechte, jeder muss akzeptiert werden.*
  • Der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit sind wichtig.*
  • Auch einen guten «Motor» [Antrieb für das Boot] braucht es.*
  • Dass jeder mitdenken muss.*
  • Dass man eine gemeinsame Lösung findet.
  • Gutes Zusammenspiel.
  • Guter Umgang mit allen und allem.
  • Respektvoll miteinander umgehen.
  • dass Leute, die «etwas haben», trotzdem integriert werden und nicht unter Nachteilen leiden.
  • Dass man es gut miteinander hat.
  • Dass man ein Team bildet.
  • Dass, wenn es einen Konflikt gibt, man miteinander spricht und gemeinsam versucht, eine Lösung zu finden.
  • Man schaut zu allen auf dem «Boot» und übernimmt Verantwortung.*
  • Dass es verschiedene «Komponenten» braucht, damit das Bott schwimmt bzw. fährt. Ein gutes Boot gibt es nur, wenn alle mithelfen. Es ist wichtig, dass wir realisieren, dass nicht jeder für sich «leben» kann.
  • Alle werden gleichbehandelt und haben dieselben Voraussetzungen.

Nach dem Unterricht erzählte ich noch am gleichen Abend den Mitgliedern vom Kirchgemeinderat (KGR) vom Thema und fragte sie danach, was sie mit dem Thema verbinden. Von ihnen wurde genannt:

  • Dass wir aufeinander Rücksicht nehmen.
  • Dass wir alle am selben Strick in die gleiche Richtung ziehen. Dass wir alle überleben oder gemeinsam untergehen.
  • Auf die Schwachen Rücksicht nehmen.
  • Die Stärkeren nicht alleine rudern lassen.
  • Dass die Schwachen mitgenommen werden.
  • Dass ich mich als älterer Mensch für die Bewahrung der Schöpfung engagiere. Deshalb setze ich mich für die Zukunft der Menschen in meinem Umfeld ein. Themen wie Klimaschutz und Klimagerechtigkeit bewegen mich. Persönliche Verhaltensänderungen sind machbar.
  • Dass wir gemeinsam das Gleichgewicht halten, damit das Boot nicht kippt.
  • Dass wir einander zuhören.
  • Dass wir einander unterstützen, dort, wo wir gefragt sind.

Möchten Sie die Liste noch ergänzen? Sie können mir gerne ein Mail senden mit ihren Gedanken zum Thema.

 

 

Sie können sich vielleicht vorstellen, wie eindrücklich das für mich war, was da alles zusammenkam.
All das sind für mich Mutmach-Beispiele! Sie zeigen mir, dass wir – unabhängig vom Alter - ein gutes Gespür dafür haben, was es braucht, damit wir gut miteinander unterwegs sein können. Natürlich ist es im Alltag nicht immer so einfach, das auch in die Tat umzusetzen. Aber versuchen können wir es immer wieder. Gerade jetzt in dieser Zeit, wo viele verunsichert sind! Denn wir sitzen alle im gleichen Boot!

Die Jugendlichen meiner Gruppe wären am Gottesdienst aktiv mit dabei gewesen. So war zumindest der Plan. Sie, liebe Gemeinde, hätten von ihnen selber hören können, was sie zu sagen haben. Und neben den Worten hätten Sie sicher auch bemerkt, wie die jungen Leute miteinander umgehen, dass sie es als Klasse gut miteinander haben: dass sie zusammenhalten und einander helfen.

Hier auf dem Bild sehen sie noch bunte Schiffchen. Einige von ihnen tragen Namen, die etwas mit dem Thema zu tun haben:

  • Leben + Veränderung
  • Freiheit
  • Name eines Schutzheiligen
  • Hoffnung
  • Teamgeist

All das stimmt mich zuversichtlich Da bin ich gerne mit dabei «im gleichen Boot»!

 

 

Unser Gebet

Auch Beten war schon Thema in der KUW. Für heute haben die Jugendlichen folgendes zusammengetragen, um zu danken und Bitten:

Wir sagen MERCI:

  • Für das, was schon alles gut ist.
  • Für den Zusammenhalt und den Respekt untereinander.
  • Dass wir füreinander da sind.
  • Wie gut es uns geht, hier in der Schweiz, dass wir alles Nötige für unseren Alltag haben.
  • Für unsere Familien
  • Für die Chance auf einen Beruf.
  • Dass wir Menschenrechte haben.

Wir bitten darum:

  • Dass Corona bald vorbei ist und keine Menschen mehr darunter leiden und sterben.
  • Dass alle genug zum Leben haben und es ihnen gut geht, dass es keinen Hunger mehr gibt.
  • Dass es keinen Krieg mehr gibt.
  • Dass alle gleichbehandelt werden.
  • Dass wir von Gott beschützt werden.
  • Dass wir Glück haben im Leben.

AMEN