«Abraham als Vorbild im Glauben!?»

Gottesdienst am 28.7.24, 9.30 in der Stadtkirche
Pfr. F. Naumann


»Abraham glaubte Gott, und das rechnete ihm Gott als Gerechtigkeit an.« Römer 4,3

Schriftlesung I

Römer 4
 

Schriftlesung II

1. Mose 22  

 

Predigt. I

0. Kindheit
Abraham und Sara! - die Geschichten kennen wir seit Kindheit – schon in Sonntagsschule!
Damals gehörten all die Geschichte einfach dazu: ….s. Kirchenfenster: Noah, Mose, die Jünger Jesu,…
Abraham war Vorbild, auch im Glauben. Bei Sara ist die Tradition nicht immer so deutlich. Sie habe gelacht…
Aber der Abraham: der wurde bewundert, weil er ohne jeden Vorbehalt gehorsam war. Wie der da ohne mit der Wimper zu zucken…
Und immer wieder Pls vgl. Lesung / oder Lu: Lueged auf Abraham – was der für ein Vorbild ist: der hat geglaubt, hat Gott vertraut.
Abraham glaubte Gott – so wird es erzählt. Doch: Hätte er da nicht zweifeln, die Stimme erheben sollen?

1. Als Erwachsener sieht man manche der Geschichte anders. Da kommen einem schon Fragen: bei manchen Zeitgenossen bis dahin, dass man gar nichts mehr damit zu tun haben will und quasi das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird.

2. Vorbilder
Wie ist das mit den Vorbildern? Als Kind? Als Erwachsener?
Für die einen sind Idole wichtig: So wie der oder die möchte ich auch sein! Vom Spielzeug über den Haarschnitt bis zum Lebensstil. Vom Auto über den Beruf bis zu den Setzlingen im Gemüsegarten.
Bei anderen verblassen die Vorbilder, wenn man erwachsen ist – endlich will + kann man selber seinen Mann oder Frau stehen.
Egal, ob so oder so: e gli Orientierung schadet weder im Alltag noch im Glauben – da helfen gute Bsp., die Mut machen, Ansporn geben, die Hoffnung wecken:
All die Bsp. aus der Bibel: die uns etwas für der Alltag zeigen – wie der barmherzige Samariter, oder die Frau, die nach langem Suchen etwas gefunden hat und ihre Freude teilt…
Oder die Bsp. aus der Geschichte: Lieder vom P. Gerhardt, Gedanke von D. Bonhoeffer / ein Gedicht von C. Mosbach.

3. Schauen wir genauer auf die Vorbilder: Jedes Vorbild hat Grenzen! Da ist schon unsere Bibel fadegrad: Kein Vorbild ohne Makel: Fehler und Schwächen bei jedem! Auch Abraham, der schon vor dieser Geschichte…
Auch Mose oder David, und solche ohne Namen – Leute wie du und ich: Von den Jüngern gar nicht zu reden.
Unsere Bibel hat viele Vorbilder – alle haben Schattenseiten. Die Geschichte unseres Glaubens kennt viele Beispiele – auch da: Stärken und Schwächen. Licht und Schatten. Leute mit Ecken und Kanten, damals wie heute!

Wichtig, dass wir darum wissen und das auch zeigen können. Wir können und dürfen Menschen mit Ecken und Kanten sein. Denn die braucht’s gerade heute. Mich dünkt, die sind selten geworden. Statt dessen haben wir Influencer, Meinungsmacher, Social Media Gurus – die zeigen von der besten Seite und auf Hochglanz – aber wo sind die Leute, die mit gutem Bsp. vorangehen!?

Z.B, da es eine Vater-Sohn Geschichte ist: Gerade (Gross)Eltern: über die Generationen haben die eine Chance! Zu zeigen, wo waren wir stark, was ist uns gelungen. Und gerade auch bei dem, wo’s nicht weitergegangen ist als geplant: wie man damit umgegangen ist.
So können wir anderen mit unseren Beispielen Mut machen:  «Ach so – so ist bei dir gsi!»

4. Zurück zum Abraham:
Abraham glaubte Gott – so wird es erzählt. Hätte er da nicht zweifeln, die Stimme erheben sollen?
Wir wissen es nicht, wie es sich zugetragen hat. Können aber vermuten, dass Gott das nicht mitansehen wollte. Das Schlimmste wurde verhindert: Abraham konnte noch die Stimme das Engels hören. Er setzte die vermeintliche Prüfung nicht fanatisch in die Tat um.
Zu dieser Geschichte gibt es viele (schlaue) Erklärungen. Denn schon die Alten haben mit ihr gerungen – die waren ja auch Väter und Mütter und Kinder.
Die einen sagen, die Geschichte soll das Ende von Menschenopfern darstellen. Oder in einer Legende heisst es sogar, dass Sara vor Kummer starb, bevor die beiden zurückkamen. Und ein kritischer Beobachter hält fest: damals war der Tag, an dem Issak seinen Glauben verlor.

5. Abraham bleibt in vielem Vorbild:
Abraham vertraut Gott, er wagt noch im Alter Neues. Da bleibt er Vorbild!  
Der Ahnvater verhandelt mit Gott. Zeigt, dass ihm die anderen Leute nicht egal sind. Auch da können wir uns eine Scheibe abschneiden. //
Bei anderem ist er für mich ein Beispiel, wie man(n) es besser nicht machen sollte. Denn wie’s dem Isaak gegangen ist in dem Moment, was der Vorfall mit dem Sohn gemacht hat, wir können es nur ahnen.
Jedes Vorbild hat Grenzen! Da ist unsere Bibel fadegrad: Drum können wir mit wachen Augen auf alle Vorbilder schauen. Sie zeigen uns beides: Was gut wäre!
und was wir besser sein lassen. Gott zum Dank!

Predigt II

Von der Lobrede für Abraham zum Klagelied für Isaak
Geschichte von W. Neidhart, Erzählbuch zur Bibel II, S. 27ff)

Gebet

Wir danken dir, Gott, dass du uns siehst,
Wir danken für jedes Zeichen von Hoffnung,
Danken für deine Botschaft in unser Leben.
Wir danken dir für die Menschen, die uns schon zu Vorbildern geworden sind. Die Ansporn sind, Mut geben. Hoffnung wecken. Mit dem Dank verbinden wir unsere Bitten:
Gib uns immer wieder gute Beispiele.
Stärke uns auch in Zukunft, wenn wir unsicher sind und nicht wissen, wie weiter. Oder in Situationen stecken, wo wir meinen: es gäbe nur eine Lösung, also «Augen zu und durch!»
Bitte bewahre und vor schlechten Vorbildern und vor Blindheit, ihnen nachzuahmen.

Bewahre uns auch vor falschen Entscheidungen.
Sieh für uns!
Schick deinen Engel, wo wir nicht mehr klarsehen können.
Egal ob jung oder alt: Lass uns immer wieder versuchen, verantwortlich zu leben und selbst Vorbild zu sein.
Wenn uns Vergangenes belastet, hilf uns mit dem, die wir noch mit uns herumtragen, dass wir loslassen können, was möglich,
und vergessen, was nichtig ist.

Komm mit deinem Frieden!
Erbarme dich!

STILLE

Unser-Vater – Gebet

Segen

Der Barmherzige segne dich und behüte dich.
Der Gütige lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Ewige hebe sein Angesicht zu dir und gebe dir Frieden.