Orange Days: 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Gastbeitrag von Nevenka Wyss

Soroptimist International Club Burgdorf

Seit 1999 wird der 25. November als «Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen» von den Vereinten Nation offiziell anerkannt.

Die 16 Tage vom 25. November bis zum 10. Dezember, dem «Internationalen Tag der Menschenrechte» sind mittlerweile als «Orange Days» bekannt, an denen weltweit, aber auch in verschiedenen Schweizer Städten, mit der orange Beleuchtung von Gebäuden und Wahrzeichen ein unübersehbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gesetzt wird. Mit der orange Warn- und Signalfarbe möchte man einerseits auf die Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam und bewusst machen und andererseits auch Stellung nehmen, dass jede Form der Gewalt an Frauen und Mädchen nicht toleriert wird.

Diese 16 Gedenk- und Aktionstage sollen uns sowohl emotional bewegen und mobilisieren bzw. auch etwas konkret in unserer Wahrnehmung, Überzeugung und im Willen zur Veränderung der Gesellschaft zu diesem Thema, bewirken.

Die Kampagne «16 Days of Activism Against Gender Violence» wurde auf internationaler Ebene im Jahr 1991 vom Women's Global Leadership Institute ins Leben gerufen.

Die Feministische Friedensorganisation cfd hat die Kampagne erstmal 2008 in der Schweiz lanciert und seither jährlich koordiniert, unterstützt und mitgestaltet, mittlerweile durch zahlreiche Frauen- und Friedensorganisationen, Beratungsstellen, Gewerkschaften und Kirchgemeinden. Aktiv dabei ist auch der Soroptimist International - eine weltweite Service-Club-Organisation, mit einem ihrer Kern-Themen: «Verhinderung jeglicher Gewalt an Frauen und Mädchen».

Die Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein globales Phänomen und ereignet sich weltweit aber auch vor unseren «Haustüren» und zwar in verschiedenen Gewaltformen und Kontexten (u.a. häusliche, sexuelle und psychische Gewalt, Frauenhandel und Zwangsprostitution, Zwangsheirat, weiblicher Genitalverstümmelung, Steinigung, Säureattentate, digitale Gewalt) bis zuletzt Femizid (Tötung von Frauen und Mädchen auf Grund ihres Geschlechtszugehörigkeit), als die schlimmste Folge der strukturellen Machtunterschiede in den Gesellschaften weltweit, mit alarmierenden Ausmassen.

Die Weltgesundheitsorganisation benennt Gewalt gegen Frauen als eines der grössten Gesundheitsrisiken für Frauen weltweit und gemäss UNICEF stellt Gewalt gegen Frauen und Mädchen die häufigste Menschenrechtsverletzung weltweit dar.

Die «Orange Days»-Kampagne, mit einem vielfältigen Programm an Aktivitäten und Veranstaltungen soll öffentliches Bewusstsein bezüglich der Gewalt an Frauen und Mädchen verbessern, Informationsarbeit leisten und damit auch die Enttabuisierung dieses Themas vorantreiben, sowie Organisationen in diesem Bereich vernetzen und neue Präventionsansätze entwickeln.

Lasst uns auch in den kommenden Jahren gemeinsam und wirksam die Schweiz orange beleuchten und mit dieser Kampagne gegen die allgegenwärtige und entsetzliche Gewalt gegen Frauen und Mädchen mitmachen.