Chorfenster

Und Jakob träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder...
Genesis 28,12

Die Chorfenster erzählen viele Geschichten. Über Zeiten hinweg bauen Sie eine Verbindung in die Gegenwart. Der Glaskünstler Robert Schär fasste nach dem 2. Weltkrieg in ihnen das göttliche Heilshandeln zusammen.
Auffallend sind die vielen Engel. Bis hinauf in die höchsten Spitzen der Fenster sind sie zu finden.

Bei Adam und Eva im linken Fenster steht einer auf dem nackten Boden der Tatsachen:
sein Zeigefinger, scharf und eindeutig wie sein flammendes Schwert.
Über ihm die Engel der Advents- und Weihnachtsgeschichte. Ihre Botschaft lautet: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden.“ (Lukas 2). Ihre Farbgebung in Rot und Blau unterstreicht, dass sie zur Heiligen Geistkraft gehören: Sie verkünden Ewiges, Liebe und Kraft. Als himmlische Boten bleiben sie geheimnisvoll und stehen für Verständigung, Vertrauen und Heil.
Der grössere Engel kommt von oben mit gütigem Gesicht – mit Händen, die Himmel und Erde, göttliches Kind und geerdete Menschen verbinden. Eine Hand deutet auf die Hirten von Bethlehem. Die andere weist auf Maria (mit violettem Kopftuch) mit dem Kind, das die Arme segnend erhoben hat, und auf die Weisen aus dem Morgenland.

Auf der anderen Seite der zentralen Kreuzigungsszene schwebt im rechten Fenster der Engel des Auferstehungsmorgens. Zu seinen Füssen finden sich vier Frauen, die zuerst die frohe Botschaft des Ostermorgens hören – sie können es noch gar nicht fassen. Und doch, die eine links, noch gebückt vom Blick ins Grab, hebt die Augen und folgt der Richtung, die die Hand des Engels weist. Wenn wir seinem Fingerzeig folgen, finden wir zentral im rechten Fenster den Auferstandenen, die Wundmale wie Siegeszeichen erhoben.
Zwei Engel in Rot und Violett sind in seiner Nähe, auch ihre Hände zeigen auf Christus. Unter ihnen sind noch die nutzlosen Waffen der schlafenden Wächter vom Grab sichtbar. Eine neue Zeit hat begonnen. Wie um das zu unterstreichen, sehen wir - einzig hier - drei grosse Engel, die Göttliches und Menschliches, Himmel und Erde verbinden. Sie zeugen von Auferstehung und Erlösung.

 
 
 
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