Zukunft träumen - Träume verwirklichen

Du stellst meine Füsse auf weiten Raum.
Ps 31,9

Schriftlesung: Der Vater und seine zwei Söhne
Lukas 15,11–32, siehe Link



Gebet der Jugendlichen

Gott, a däm Morge sy mer cho zum üsi Gedanke mit Dir z teile:
•      Üsi Gfüehl
•      Üsi Freud
•      Üsi Träum
•      Üsi Ziel
 
Mir wei Dir danke, Gott, für Dini Liebi und d Liebi vo üsne Mitmönsche.
Mir danke für ds Ässe,
U dass mer es Dach überem Chopf hei.
Und ou, dass mir, hie, e ke Chrieg hei.
Danke, dass mer üs chöi bilde und witerbilde.
 
Mir bitte Di, dass Du Mönsche unterstützisch, we sie s schwär hei.
U zeig ou üs, wie mir Mönsche chöi unterstütze.
Schänk üs Muet und wertschätzig und Chraft für üsi witere Schritt im Läbe.
Amen



Träume brauchen Freiheit und Liebe.

Im Gottesdienst präsentieren die KonfirmandInnen, was sie in der zu Ende gegangenen Intensivwoche während der Frühlingsferien alles zu Ihrem Thema vorbereitet haben.
Es wird deutlich, was für eine Kraft unseren Träumen haben. Sie machen deutlich, wie nah Traum und Alptraum sein können oder wie weit die Realität vom Traum noch entfernt ist.
Die Intensivwoche begann mit dem bekannten Gleichnis. In ihr steckt auch die Frage, ob ich als Tochter ins Ungekannte aufbreche oder als Sohn im Vertrauten bleibe. Die Beiträge der Jugendlichen machen deutlich, was es alles braucht, da-mit Träume nicht irgendwo hängen bleiben, sondern wirklich werden.
Um unsere Träume zu leben brauchen wir Freiheit und Liebe. Und das hat jemand in eine Geschichte gepackt und die geht wie folgt:
Das ist die Geschichte von zwei Geschwistern. Waren es Schwestern? Ihre Namen - sie heissen Freiheit und Liebe. Die Geschwister lebten in ihrem Elternhaus, es ging ihnen gut, es fehlte an nichts. Sie hatten ihre Aufgaben. Bis…
Eines Abends Freiheit zu Liebe sagte: ”Ich werde morgen fortgehen, der ewige Trott hier macht mich krank. Ich will mich nicht mehr anpassen. Willst du mitkommen?” Liebe zuckte zusammen. Fortgehen? Hier hatten sie beide doch alles, was nötig war. ”Ich habe Angst wegzugehen”, antwor-tete Liebe, ”das wird niemand verstehen, wir sind hier ein eingespieltes Team. Die Eltern loben uns dafür. Ich brauche diese Streicheleinheiten. Und was würden die Verwandten und die Nachbarn sagen? Wenn wir weggehen, werden sie sauer sein. Das würde mich krank machen, da hab ich lieber meinen Trott mit Streicheleinheiten als keinen Trott und keine Streicheleinheiten. Und ich glaube, du hältst das auch nicht lange durch.”
”Ganz im Gegenteil”, sagte Freiheit mit strahlenden Augen, ”für mich ist es höchste Zeit, die anderen sind mir egal. Ich will nicht mehr all das tun, nur damit die anderen mich gut finden. Und ich werde die Eltern dazu bringen, mir Geld zu geben. Meinen Anteil am Erbe. Damit werde ich endlich frei leben können.”
Am nächsten Tag blieb Liebe allein zurück. Es war, als sei nichts geschehen. Alles war wie immer. Das war der Tag, an dem der Zweifel kam. ”Habe ich es richtig gemacht?” dachte Liebe. «Freiheit allein gehen lassen?.” Es war der Tag, an dem der Neid kam: ”Immer tu ich meine Pflicht - und was macht Freiheit? Die kann sich selbst verwirklichen und Spaß haben.»
Aber das Schlimmste war: Daheim ging Alles seinen Gang wie immer. Mit der Zeit wurde Liebe immer wütender, ”es wird darauf hinauslaufen, du oder ich, Freiheit oder Liebe, es kann nur eine geben!” Zweifel und Neid nagten immer wie-der an Liebe.

Ohne es zu merken, veränderte sich Liebe. In ihrem Leben gab es nur noch Pflicht. Wie eine Sklavin durchlebte sie den Tag, und ihr Gesicht wurde bitter. Liebe konnte nicht mehr lachen.
Bis zu dem Tag, als Freiheit wiederkam - und kaum mehr zu erkennen war. Freiheits frisches Gesicht war auch bitter geworden, die Augen unruhig und ohne Glanz. Es ging Frei-heit schlecht, das war klar. Jetzt hat es sich entschieden, dachte Liebe. Es war richtig, zu machen, was die anderen sa-gen und sich mehr nach ihnen zu richten, da hat man am we-nigsten Stress. Jetzt kommt sicher gleich das Donnerwetter.
Aber es kam kein Donnerwetter. Die Eltern freute sich, schlossen Freiheit in die Arme und sagten: ”wir haben zwei Kinder, Liebe und Freiheit. Beide haben das Leben gewählt, das sie für gut hielten. Beide Kinder haben es gelebt, so gut sie es konnten. Freiheit wollte unabhängig sein. Liebe wollte geborgen sein. Aber du, Freiheit, bist ohne Liebe unruhig und fahrig geworden. Und du, Liebe, bist ohne Freiheit bitter geworden und wie vom Neid aufgefressen. Ihr sollt leben, wie ihr es richtig findet.
Aber wenn ihr uns fragt: Ihr gehört zusammen. Ihr seid Ge-schwister. Eine so gut wie die andere. Nicht eine ohne das andere. Freiheit und Liebe.



Fürbitten

Guete Gott
Im Gebätt rede mir zu dir
Mer wie Di für üsi Mitmönsche bitte
Ching, Jungi und Älteri hie und wit ewägg
Nachbare und Frömdi.
Mönsche wo lide
Wäge Chrieg, Hunger und Ungrächtigkeit
Mönsche, wo lide
Wäge Angst und Trur
 
Mer bitte di, Gott:
Begleit Chranki und die, wo zu ihne luege
Begleit Stärbendi und ihri Aghörige
 
Mer bitte Di, Gott
Für die, wo sech muetig und unter Gfahr gäge Gwalt und Diskriminierig stelle
 
Mer bitte di, Gott:
Freu Di mit de Fröhleche, de Glückleche u Zfriednige
Und begleit alli, wo gli konfirmiert wärde und sech ihri Zuekunft ufbaue
Gib ne Chraft und Muet für ihri Zuekunftsplän
Hiuf üs allne dini Schöpfig z respektiere und z bewahre

Und jetzt, Gott, bitte mer di, wie mers vo dim Sohn hei glehrt:
Unser Vater im Himmel, ... Amen