Heilsam

Predigt vom 29. Januar 2023, Stadtkirche, Pfarrerin Ruth Oppliger

 

Heilsam düecht mi äs schöns, töifgründigs Wort. Äs drückt für mi us, dass ig cha Heilig u Besserig erläbe, ou ohni dass dr Körper ganz repariert cha wärde, im Wüsse, dass ds Läbe verletzbar u ändlech isch. Öpper oder öppis würkt heilsam, we ig äs sinnvous, erfüuts Läbe vor Gott u im Kreis vo Mönsche cha füehre, ou i däm Fau, wo nid aus am Körper oder im Geischt perfekt funktioniert.

Gold, Weihrauch und Myrrhe

Ds Neue Johr isch scho ä Monet aut. I luege no churz zrugg ufe Abschluss vo de Wiehnachtserzählige. Am 6. Jänner isch dr 3 Königstag. Im Matthäusevangelium isch dervo verzeut, dass d Chünige, 3 Stärndüter, usem Morgland, zum Schtau uf Bethlehem chöme, für das neugeborene Ching z verehre. Si wüsse, dass das äs bsungrigs Ching isch, nämlech dr Sohn vo Gott, wo aus Retter für d Mönsche chunnt, aus Heil für d Wält. Dr Name Jesus isch vom Hebräische abgleitet u bedütet: Jahwe rettet. Im autmodische Name «Heiland» isch di Bedütig no usdrückt: dä wo Heil bringt. Ds dütsche Wort Heil bedütet Glück u Wohlergehe.

Aus Usdruck vo ihrer Verehrig bringe d Chünige kostbari Gschänk mit: Gold, Weihrauch u Myrrhe. Dass Gold wärtvou isch, das isch für üs verständlech. Aber was isch mit Weihrauch u Myrrhe? Us dr Pflanze wird ds Harz gwunne u scho denn zu wärtvoue Heilmittu verarbeitet. Das dütet druf häre, dass Jesus säuber Heiler isch, wine Heilpflanze für d Mönsche. Doch derzue später meh…

Gott heilt (Psalm 41,1-4); Jesus heilt (Markus 1,29-31)

We Mönsche gfrogt wärde, was ihre gröscht Wunsch isch, de säge di meischte: Gsundheit. Chrankheit isch für üs glichzitig äs Läbesthema. Was Chrankheit bedütet, körperlech oder seelisch, das gschpüre mr hüfig ersch, wes üs säuber betrifft. U d Gsundheit lehre mr ersch schätze, we si üs abhande isch cho.

Gsundheit u Chrankheit si ou ir Bibu äs grosses Thema. Ds AT kennt viu Brichte vo Mönsche, wo chrank si. Grad i de Psalme wird hüfig über verschiedeni Liide gchlagt. Äs wird um Hiuf vo Gott bittet u derfür danket, we ä Heilig isch passiert. Mir hei ir Läsig di erschte Värse us Psalm 41 ghört.

Wohl dem, der sich des Schwachen annimmt.
Gott wird ihn behüten und am Leben erhalten,
und glücklich gepriesen wird er im Land.
Gott wird ihn stützen auf dem Krankenbett,
auf seinem Lager hebst du seine Krankheit auf.


Äs fingt im witere Verlouf vom Psalm 41 u i viune angerne Texte ä Usenagersetzig mit dr Frog statt, ob Chrankheit ä Strof für begangnegi Sünde sig. Däm Thema isch ds Buech Hiob gwidmet. D Antwort vom Hiob bestritet ganz klar ä Zämehang zwüsche begangener Sünd u sim Leid.

Im NT finge mr i de Evangelie u i dr Apostelgschicht viu Heiligsgschichte. D Heilchraft vo Jesus würkt ungerschiedlech. Mängisch heilet Jesus dür Wort, mängisch dür Berüehrig. Mehrmals wird ou di bewussti Entscheidig vor Person vorusgsetzt. Gäng wieder verzeue Gschichte dervo, dass dr Gloube Heilig bringt. Luege mr no einisch uf d Heilig vor Schwiegermueter vom Simon Petrus. Äs isch ä churzi, prägnanti Gschicht. Mir hei di Värse us Mk 1,29-31 ir Läsig ghört.

Und sogleich verliessen sie die Synagoge und gingen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und des Andreas. Die Schwiegermutter des Simon aber lag mit hohem Fieber im Bett; und sogleich erzählten sie ihm von ihr. Und er trat herzu, nahm ihre Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr und sie bewirtete sie.


D Schwiegermueter vom Simon het Fieber u ligt im Bett. D Jünger si überzügt, Jesus cha häufe. Si bringe ne zu ihre. Är nimmt d Hang vor Frou u richtet se uf. Meh bruuchts hie nid aus Zuewändig, ä Berüehrig. D Begägnig mit Jesus befreit d Frou us dr Isolation u lot se wieder ar Gmeinschaft Teu ha. Si cha ihri Gäscht bewirte.

Die Gschichte, dass Jesus Mönsche hiuft u vili heilet, verbreite sech schnäu im Land. Viu Lüt sueche drum Hiuf bi ihm. Jesus geits nid vordergründig ums Heile vo körperleche Gebräche. Äs geit ihm auem vora drum, dass d Beziehig vom Mönsch zu Gott heil wird. We bi Jesus vo Sünd d Red isch, de isch dermit d Trennig vo Mönsch u Gott gmeint. Jesus weiss um d Verbindig vo Liib u Seu, luegt dr Mönsch aus Ganzes a u äbeso aus Teu vore Gmeinschaft. Di beschriebene Heiligsgschichte si Zeiche, dass Jesus dr Christus isch, dr Sohn vo Gott, Retter u ds Heil für d Mönsche. D Chraft zum Heile überchunnt Jesus vo Gott.

Jesus tritt nid aus mächtige Wunderheiler uf, ou we viu grad das i ihm wei gseh. Dä Ruef aus eine, wo übernatürlechi Wunder bewürkt, schiiteret späteschtens a sim eigete Tod am Chrüz. Dert zeigt sech üs ä ohnmächtige Gott, nid ä aumächtige. Si zeigt sech aus di göttlechi Fürsorge, wo mit üs geit dür Höch u Töif, bis zletscht.

Mir Mönsche wärde üs gäng froge, worum dasses überhoupt so viu Chrankheit, Leid, Ungrächtigkeit u Tod git. Worum wärde nid aui gsung? Worum müesse so viu unger Ungrächtigkeit liide u im Chrieg stärbe?

Gott, d Schöpferin, wünscht ds Läbe, Jesus, d Liebi, setzt sech für Grächtigkeit i, das verzeut üs d Bibu. U äs bliibt bis jetz Realität, dass d Wält no nid ds erwartete Riich vo Gott uf Ärde isch, wo Friede herrscht us kes Leid meh git. Glichzitig isch es für üs läbeswichtig, dass mir d Hoffnig ufne besseri Zuekunft nie ufgä. U grundlegend isch, dass mir ds Verspräche hei, dass mir nie äleini si. Gott bliibt a üser Site u Jesus nimmt üs ar Hang.

Heilsam

Heilsam. Jesus heilet. Chranki finge Hiuf bi Jesus, ohni, dass aui Erwartige erfüut wärde. Einzelni erfahre Heilig im körperleche Sinn, angeri überchöme d Fähigkeit, mit gsundheitleche Ischränkige z läbe. Gäng bruuchts ou ds Gsunde vor Seel. D Beschränktheit u Ändlechkeit vom Läbe bliibt, bi jeder Art vo Heilig, beschto. Aber äs Läbe i Beziehig zu Gott cha heil si, ou wes verletzlech isch. Ä Begägnig mit Jesus isch heilsam für d Mönsche. Das erfahre mir us dr Bibu. We mir di Gschichte ghöre, chöi si ou für üs Würklechkeit wärde, chöi heilsam si für üs. D Botschaft vo Gott, ds Handle vo Jesus, cha wi heilvolle Balsam für Körper u Seel si.

Mir Mönsche bruche Bilder u Symbol für ds Unbegriifleche chönne z erfasse. Di drü kostbare Gschänk vo de Stärndüter schtö sinnbiudlech derfür: Si bringe Gold. Das wist uf Jesus aus göttlechs Ching, aus himmlische König, häre.

Si bringe Weihrauch. Weihrauch isch ä Struuch. Dervo wird ds trochene Harz brucht. Weihrauch isch einersits ä Heilpflanze u würkt reinigend. Angerersits het Weihrauch scho gäng ä wichtige Platz ir religiöse Zeremonie gha. Ds Verbrönne vo Weihrauch im Gottesdienscht schafft Verbindig zu Gott, verbingt Ärde u Himmu. Dr Rouch würkt angstlösend u isch wines Gebät. So wiist Weihrauch uf Jesus, wo üs ä Wäg zu Gott zeigt.

Si bringe Myrrhe. Vom Myrrheboum wird ou ds Harz verarbeitet. Das cha ou verbrönnt wärde. Houptsächlech wird aber d Myrrhe zu Öl u Salbine verarbeitet. Aus Öl wird’s im Gottesdienscht aus Salböl brucht. Priester u Königinne wärde gsaubet dermit. D Würkigspalette vo Myrrhe aus Heilmittel isch gross. Bsungers würkt Myrrhe desinfizierend u entzündigshemmend. Für d Huut zeigt si grossi Heilwürkig. 2021 isch si Heilpflanze vom Johr gsi. So wiist d Myrrhe uf Jesus häre, wo Heilig cha bringe.

Gold, Weihrauch u Myrrhe, di kostbare Gschänk drücke Verehrig für Jesus aus göttleche König, aus Heil u Retter für d Wält, us. Jesus würkt heilsam u isch wine Heilpflanze für üs.

Nid jedes Liide cha besitiget wärde. Aber heile bedütet Zuewändig u Ufmerksamkeit, isch vor auem angere Beziehigspfleg. U äs cha scho heilsam si, em Körper öppis Guets z tue mitere kostbare Myrrhesalbi.