Bericht einer Freiwilligen zum Freiwilligenfest vom 3. November 2023

Die Nacht der guten Geister

Das Rezept zum Danke sagen: Man nehme Frauen und Männer, die sich alle in der Reformierten Kirchgemeinde Burgdorf engagieren, Speis und Trank, nicht zu viele Worte aber viel Musik und fertig ist das vergnügliche Freiwilligenfest.

Es ist der erste Freitag im November, der Tag neigt sich zu Ende. Im Kirchlichen Zentrum Neumatt hat eine besondere Nacht begonnen:  «I wett fasch säge, d Wält wär freier, we meh grüeft würd: he he Frau Meier», singt Lukas Gerber und erntet herzlichen Applaus. Mit seiner Gitarre sitzt er im Kirchenraum vorne, an langen Tischen rund 100 Frauen und Männer. Fröhlich wippen und singen sie beim «Sidi», «Ferdinand» und «Zundhölzli» mit, schliesslich kennt man die Lieder von Mani Matter fast so gut wie das «Vater unser».

In diesem Jahr wurde das Freiwilligenfest, an dem auch die anderen Angestellten sowie die Mitglieder des Kirchgemeinderates mitarbeiten, von Heike Imthurn als Koordinatorin der Freiwilligen, mitorganisiert. Die Sozialarbeiterin moderierte den Abend und sagt: «Wir wollen euch heute einen vergnüglichen Abend schenken als Dankeschön für die Zeit, die ihr anderen schenkt.» Die Gastgeberin ist «überzeugt, dass ihr mit eurem Engagement etwas Sinnvolles bewegt – bei uns und mit uns in der reformierten Kirchgemeinde Burgdorf».

Präsident Werner Vogler hat gar Goldnuggets dabei, die er grosszügig verteilt und sich als Süssigkeiten entpuppen. «Es ist die Nacht der guten Geister, welche die Kirchgemeinde lebenswert, tolerant und persönlich machen», ruft er in den Raum. Die Leistungen und das Engagement der Freiwilligen seien unbezahlbar, wo und wie sich diese auch immer einsetzen würden. «Ohne diese guten Geister wäre die Kirchgemeinde weniger warmherzig, einladend und persönlich.»

Als die teilweise unbekannten Speisen, die von der Gourmet Kitchen der Spanischen Weinhalle geliefert wurden, auf dem Buffett stehen, Teller und Schalen gefüllt werden, kommen die Gäste ins Gespräch. «Ich wusste gar nicht, dass du auch ein Geist bist», begrüsste eine Frau ihren Nachbarn. Munter werden Erfahrungen und Erlebnisse ausgetauscht. Die eine erklärt, was hinter dem Angebot «Kaffee und Kuchen» steckt, die andere, wie die Aufgabenhilfe funktioniert. Diese Unterstützung sei auch in der «Offenen Kirche» erhältlich, erfährt die Frau, die Geburtstagskinder besucht, die bereits ein bisschen älter sind.

Die guten Geister tauschen sich kaum über «kirchenspezifische Angelegenheiten» aus. «Hier wird ja gar nicht gebetet», sagt ein «Neuling». «Gott ist trotzdem unter uns und SIE hat Freude an diesem Fest», erwidert eine Freiwillige. «Der Herr sei Dank», setzt einer hinzu, und es wird herzlich gelacht. Neugierig nehmen sie das Dessert-Buffet unter die Lupe. Es ist kühl im Kirchenraum, das Angebot an Getränken, die wärmen, wird gerne angenommen. Hochgeistiges ist nicht darunter. «Braucht es nicht, wir sind die Geister», kommentiert ein Gast.

Die letzten Kuchenkrümel sind noch nicht abgewischt, geht eine Trennwand hoch und es beginnt die Disco, die quasi als Geschenk an alle Tanzfreudigen der Gemeinde, öffentlich ist. DJ Marc Blösch und Manuel Dubach legen vor allem Oldies auf. Freiwilligenarbeit in der Kirchgemeinde hält ganz offensichtlich jung: Legen doch einige Frauen mit sehr vielen Lebenserfahrungen eine flotte Sohle auf das Parkett. Kurzerhand schwingen sie sich gegenseitig herum, weil der Männeranteil der guten Geister deutlich kleiner ist. «Dieser Abend ist eine wunderbare Wertschätzung unserer Arbeit» sagt ein guter Geist. «Genau», bestätigt ein anderer, bevor der nächste Song erklingt und die beiden wieder abtanzen. Wer jetzt noch friert, hat selber schuld.

Susanna Fricke-Michel, eine von 175 Freiwilligem der reformierten Kirchgemeinde Burgdorf

Rückblick - Wir feierten am 3. November 2023 unsere Freiwilligen

Die reformierte Kirche Burgdorf darf auf das Mitwirken von 175 Freiwilligen zählen. Sie engagieren sich in verschiedensten Bereichen und leisten einen wichtigen Beitrag fürs Gemeindeleben. Darum ist den Behördenmitgliedern und Mitarbeitenden wichtig, den Freiwilligen regelmässig zu danken.

Dieses Jahr war dazu wieder ein grosses Fest in der Neumatt angesagt. Viele sind der Einladung gefolgt und konnten einen schönen Abend erleben. Heike Imthurn konnte im festlich eingerichteten Kirchenraum ca. 90 Personen begrüssen. Der Apéro wurde mit einem Konzert von Lukas Gerber bereichert, der Mani Matter Lieder sang.

Vor dem Znacht nutzte Werner Kugler die Gelegenheit, als Präsident der Kirchgemeinde all «den guten Geistern» herzlich zu danken: Mit ihrem Einsatz leisten die Freiwilligen einen grossen Beitrag für das Gemeinwohl. Als Zeichen dafür, wie wertvoll er dieses Engagement erachtet, schenkte er allen ein Goldnugget aus Schokolade.

Beim anschliessenden orientalischen Buffet konnten sich alle Anwesenden verwöhnen lassen, bedient wurden sie von den Mitarbeitenden der Kirchgemeinde. Zum Abschluss durften Kaffee und Kuchen nicht fehlen.

So gestärkt war man bereit für den dritten Teil des Abends. Nun standen die Türen auch für weitere Interessierte offen. Der Zulauf war rege, denn im grossen Saal wurde die «Disco für ALLE» eröffnet. Marc Blösch und Manuel Dubach sorgten als DJs für den richtigen Sound. Es wurde getanzt, die Stimmung war super und ausgelassen. 

Allen Freiwilligen, auch denen, die am Fest nicht mit dabei sein konnten, sagen wir noch einmal ein herzliches "merci viu mau!"